Archiv – Zahl des Monats
Hier finden Sie die vergangenen Beiträge zur Rubrik „Zahl des Monats“, wo wir jeden Monat Zahlen zu ausgewählten Fokusthemen rund um die Gesundheit der Menschen in Baden-Württemberg veröffentlichen.
Neue Pflegevorausberechnung für Baden-Württemberg
Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hat seine Pflegevorausberechnung nach deren Aussetzung aufgrund der grundlegenden Änderungen durch die Pflegestärkungsgesetze wieder aufgenommen. Dabei wird auf Grundlage der amtlichen Pflegestatistiken von 2021 und der aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung ermittelt, wie viele Pflegebedürftige versorgt werden müssten, wenn der demografische Wandel im bestehenden Pflegesystem fortschreitet. Damit stellen die Daten eine wichtige Planungsgrundlage für politische Entscheidungsträger und regionale Akteure im Bereich der Pflegeinfrastruktur dar. Die aktuellen Ergebnisse zeigen eine landesweite Zunahme der Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2040 von rund 540.000 auf knapp 674.000 (+25%) mit regionalen Unterschieden in der Zuwachsrate von 9% bis 37%. Bis 2060 könnte die Zahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg bedingt durch das steigende Alter der geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1970 (sog. Babyboomer) sogar auf über 800.000 ansteigen (+48%), was einen höheren Bedarf an Pflegepersonal mit sich bringt. Um dieser Entwicklung effektiv zu begegnen, hat die Landesregierung bereits eine Vielzahl an Maßnahmen ergriffen (z.B. FachkräfteLÄND, Triple Win, generalistische Pflegeausbildung, generalistische Pflegehilfeausbildung). Die Daten zur Pflegevorausberechnung finden Sie nun auch hier im Gesundheitsatlas. Weitere Informationen hierzu finden Sie beim Statistischen Landesamt.
Am 12.10.24 ist Welthospiztag
Der Welthospiztag findet jedes Jahr am zweiten Samstag im Oktober statt und hat zum Ziel, auf internationaler Ebene auf die Belange der Hospiz- und Palliativversorgung aufmerksam zu machen. Er wird von der Worldwide Hospice and Palliative Care Alliance (WHPCA) veranstaltet. In Baden-Württemberg gibt es eine lange Tradition der Hospiz- und Palliativversorgung. Einige der ältesten Einrichtungen der Bundesrepublik sind in Baden-Württemberg angesiedelt. Laut den Daten des Hospiz- und PalliativVerbands Baden-Württemberg gibt es derzeit 41 stationäre Hospize (davon 1 für Kinder und Jugendliche) sowie 222 ambulante Hospizdienste für Erwachsene und 39 für Kinder und Jugendliche (einige Einrichtungen decken beide Personengruppen ab) im Land, die die Versorgung und Begleitung von Menschen übernehmen, die an unheilbaren Erkrankungen mit einem fortschreitenden Verlauf leiden (Datenstand Juni 2024). Weitere Daten hierzu finden Sie auch hier im Gesundheitsatlas. Um die Suche nach Hilfe, Adressen oder Informationen zur Hospiz- und Palliativversorgung in Baden-Württemberg zu erleichtern hat der Hospiz- und PalliativVerband Baden-Württemberg im Auftrag des Landes Baden-Württemberg ein Bürgerinformationsportal erstellt. Zudem fördert das Land verschiedene Projekte zur Hospiz- und Palliativversorgung in Baden-Württemberg –
näheres finden Sie hier.
Am 29.09. ist Weltherztag: Ein Drittel aller Sterbefälle in Baden-Württemberg sind auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen
Jedes Jahr findet am 29. September der Weltherztag statt, der von der World Heart Federation (WHF) ins Leben gerufen wurde. In Deutschland stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen insgesamt die führende Todesursache dar und gehören zu den häufigsten Ursachen stationärer Behandlungen. Darunter zählen neben Gefäßerkrankungen des Herzen auch Krankheiten des Kreislaufsystems sowie deren Folgen (Herzinfarkt, Schlaganfall). In Baden-Württemberg sind 2022 insgesamt 42.632 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen verstorben. Dies macht gut ein Drittel aller Sterbefälle (34,2 %) aus. Daten hierzu auf Stadt-/ Landkreisebene finden Sie hier im Gesundheitsatlas. Die wesentlichen beeinflussbaren Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Rauchen, körperliche Inaktivität und ungesunde Ernährung sowie Erkrankungen wie Hypertonie, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Adipositas. Weitere Informationen zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen finden Sie auf der Seite des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).
U-Untersuchungen bei Kindern:
Insgesamt hohe Teilnahmequoten in Baden-Württemberg
Früherkennungsuntersuchungen sind insbesondere im Kindes- und Jugendalter wichtige präventive Gesundheitsmaßnahmen, da dadurch Erkrankungen oder Auffälligkeiten in der kindlichen Entwicklung frühzeitig erfasst und behandelt werden können. Ein Nachweis über die Teilnahme an den verpflichtenden Früherkennungsuntersuchungen („U-Untersuchungen“) muss bei der Einschulungsuntersuchung (ESU) erbracht werden. Zum Zeitpunkt der ESU sind die Kinder 4 bis 6 Jahre alt – in diesem Alter sollte die U1 bis U8 bereits erfolgt sein. Im Untersuchungsjahr 2023 haben 94 % aller untersuchten Kinder in Baden-Württemberg im Rahmen der ESU einen Nachweis für die Teilnahme an den Früherkennungsuntersuchungen vorgelegt. Daraus lassen sich Teilnahmequoten berechnen: Die vollständige Inanspruchnahme der U-Untersuchungen im ersten Lebensjahr (U3, U4, U5, U6) lag bei 94 %, auf einem ähnlichen Niveau wie die Inanspruchnahme der U7 und der U7a, während die Inanspruchnahme der U8 etwas abfällt (U7: 95%; U7a: 95%, U8: 91 %). Gründe für die Nichtteilnahme können vielfältig sein: Auslandsaufenthalt des Kindes, Terminschwierigkeiten beim Kinderarzt bzw. -ärztin oder ein Versäumnis. Daten zur Inanspruchnahme von U-Untersuchungen in den einzelnen Stadt- und Landkreisen finden Sie hier Weitere Informationen zu den U-Untersuchungen finden Sie auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Sonnenschutz wichtig: 3.555 Neuerkrankungen an schwarzem Hautkrebs in Baden-Württemberg
Mit dem Klimawandel wird der Schutz vor der Sonne immer wichtiger. Übermäßige UV-Strahlung ist der wichtigste Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Unter dem Begriff „Hautkrebs“ werden verschiedene bösartige Neubildungen der Haut zusammengefasst. Das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) ist die gefährlichste Hautkrebsart und ist für die meisten Todesfälle unter allen Hautkrebsarten verantwortlich. Laut den Daten des Krebsregisters Baden-Württemberg erkrankten 2021 insgesamt 3.555 Menschen in Baden-Württemberg am malignen Melanom, 353 Menschen starben im gleichen Jahr laut Todesursachenstatistik daran. Daten hierzu finden Sie auch hier im Gesundheitsatlas. Zur Abschätzung der aktuellen gesundheitlichen Gefährdung durch UV-Strahlung in Deutschland, bildet der Deutsche Wetterdienst in einer UV-Gefahrenkarte den sogenannten UV-Index ab. Wer viel draußen unterwegs ist oder im Freien arbeitet, sollte je nach UV-Index unbedingt auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten. Früh erkannt, hat Hautkrebs sehr gute Heilungschancen. In Deutschland haben alle gesetzlich Krankenversicherten ab 35 Jahren Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs. Weitere Informationen zum Thema UV-Schutz finden Sie hier.
Neuer Indikator im Gesundheitsatlas: Die gesunde Lebenserwartung
Die gesunde Lebenserwartung ist ein wichtiges Maß für die relative Gesundheit der Bevölkerung. Sie misst die durchschnittliche Anzahl an Jahren, die eine Person voraussichtlich in guter gesundheitlicher Verfassung leben wird. Damit konzentriert sich der Indikator nicht alleinig auf die Lebenszeit, sondern auch auf die Lebensqualität und ist daher ein wichtiger Parameter mit Blick auf Prävention und Gesundheitsförderung. Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg hat nach einem Methodengutachten des Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit die gesunde Lebenserwartung erstmalig auf Landes- sowie Kreisebene für Baden-Württemberg berechnet. Das Gutachten empfiehlt für die Kreisebene eine Berechnung mit der Pflegestatistik. Der Indikator wird demnach als jene Lebenszeit definiert, die nicht in Pflegebedürftigkeit verbracht wird. Die Daten zeigen für den Zeitraum von 2020 – 2022 eine gesunde Lebenserwartung bei der Geburt von 78,7 Jahre für Frauen und 76,3 Jahre für Männer in Baden-Württemberg, was etwa 93,6 % und 95,7 % der Gesamtlebenserwartung für Frauen und Männer entspricht. Die Daten auf Kreisebene finden Sie hier im Gesundheitsatlas.
Der 12. Mai ist „Internationaler Tag der Pflegenden“
Der Internationale Tag der Pflegenden findet jährlich am 12. Mai statt und würdigt die Arbeit der professionell Pflegenden. Die Daten aus der zweijährlichen Pflegestatistik zeigen, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Baden-Württemberg auch 2021 weiter angestiegen ist (2021: 540.401 Personen). Mit der wachsenden Zahl an Pflegebedürftigen nimmt auch der Bedarf an Personal im Pflegebereich zu. Auch die Anzahl an Pflege(fach)kräften ist über die Jahre stark gestiegen und hat sich in den letzten 20 Jahren sogar verdoppelt. Im Jahr 2021 waren in Baden-Württemberg 145.606 Beschäftigte in Pflegeheimen und ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten tätig, 2,3 % mehr als noch im Jahr 2019. Damit kommen im stationären Bereich durchschnittlich 115 und im ambulanten Bereich 43 Beschäftigte auf 100 Pflegebedürftige (Beschäftigungs- umfang nicht berücksichtigt). Daten hierzu finden Sie hier im Gesundheitsatlas. Um die Entwicklung bzgl. der wachsenden Anzahl an Pflegekräften weiter zu verstärken und dem demografischen Wandel effektiv zu begegnen, ergreift das Land eine Vielzahl an Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund hat die Landes- regierung auch die Fachkräfteinitiative „FachkräfteLÄND“ gestartet und setzt auch das Kooperationsprojekt „Triple Win“ weiter fort, um dem Fachkräftemangel in Baden-Württemberg aktiv zu begegnen. Auch die generalistische Pflege-ausbildung erhöht die Attraktivität des Pflegeberufes und trägt zur Fachkräftesicherung bei.
Impfschutz: Masern-Impfquoten bei Kindern im Vorschulalter gestiegen
Jedes Jahr finden die europäische Impfwochen in der letzten April-Woche statt. Ziel ist die Erhöhung von Impfquoten durch die Sensibilisierung von Bürgerinnen und Bürgern, Fachkräften im Gesundheitswesen, politischen Entscheidungs- tragenden sowie der Medien für die Bedeutung von Impfungen. Impfungen sind ein einfaches und wirksames Mittel um die Gesundheit von Personen und deren Umfeld zu schützen. Manche Krankheiten lassen sich zurückdrängen oder gar eliminieren, wenn genügend Menschen geimpft sind.
Masern sind hochansteckend – die Weltgesundheitsorganisation geht daher davon aus, dass mindestens 95 % einer Bevölkerung gegen Masern geimpft sein müssen, um die Masernübertragung nachhaltig zu unterbrechen. Dieses Ziel wurde lange Zeit in Baden-Württemberg nicht erreicht. Erst mit Einführung des Masernschutzgesetz im Jahr 2020 sind die Impfquoten deutlich gestiegen. So zeigen Auswertungen der Daten aus den Einschulungsuntersuchungen, dass landesweit rund 96,5 % der Vorschülerinnen und Vorschüler 2023 in Baden-Württemberg zweimalig gegen Masern geimpft waren. Weitere Informationen vom Land und zur Kampagne „Mach den Impfcheck“, welche sich gezielt an Jugendliche zur Vervollständigung von Impfungen richtet, finden Sie hier.
Der 19. März ist „Tag des Gesundheitsamtes“
Das Robert Koch-Institut hat 2019 erstmalig den Tag des Gesundheitsamtes ins Leben gerufen, um die Bedeutung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in den Fokus zu rücken. Das Motto dieses Jahr lautet „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“. Die Aufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes ist es, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und zu fördern sowie auf eine Erhöhung der gesundheitlichen Chancengleichheit hinzuwirken. Der Zusammenhang zwischen sozialen Faktoren und Gesundheit lässt sich schon in Kindesalter belegen. Auch in Baden-Württemberg sind die Chancen auf ein gesundes Aufwachsen ungleich verteilt: So nehmen Kinder aus sozial benachteiligten Familien seltener an U-Untersuchungen teil, zeigen häufiger Probleme in der motorischen Entwicklung und sind häufiger von Übergewicht betroffen als Gleichaltrige aus sozial besser gestellten Familien. Weitere Ergebnisse aus vorläufigen Auswertungen der Einschulungsuntersuchung finden Sie hier.
Weltkrebstag: Rund 26.000 Sterbefälle im Land durch Krebserkrankungen verursacht
Jährlich findet am 4. Februar der Weltkrebstag statt mit dem Ziel, Krebserkrankungen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Laut der Todesursachenstatistik starben 2022 insgesamt 25.915 Menschen aus Baden-Württemberg an den Folgen einer Krebserkrankung (bösartige Neubildung). Nach Angaben des Statistischen Landesamtes sind dies rund 21% aller Todesfälle in Baden-Württemberg. Damit sind Krebserkrankungen nach Herz-Kreislauferkrankungen weiterhin die zweithäufigste Todesursache im Land. Die Daten auf Landes- und Stadt-/Landkreisebene finden Sie – zur besseren Vergleichbarkeit umgerechnet auf 100.000 Einwohnende – hier im Gesundheitsatlas. Detaillierte Daten zu Krebsneuerkrankungen, Prävalenzen und Sterbefällen können für Baden-Württemberg beim interaktiven Datenportal des Krebsregister BW abgerufen werden: Onlinebericht (krebsregister-bw.de).
Nach den Ergebnissen der aktuellen Sterbetafelberechnungen 2020-2022 liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt in Baden-Württemberg bei gegenwärtigen Sterberisiken für Männer bei 79,7 Jahren und für Frauen bei 84,1 Jahren. Im bundesweiten Vergleich hat Baden-Württemberg seit Jahren die höchste Lebenserwartung in Deutschland (Bundesdurchschnitt: Männer 78,3 Jahre; Frauen 83,2 Jahre). Innerhalb des Landes weisen derzeit Frauen in Heidelberg mit 85,4 Jahren und Männer in Tübingen mit 81,6 Jahren die höchste Lebenserwartung auf. Daten zur geschlechtsspezifischen Lebenserwartung in den Stadt-/Landkreisen finden Sie für Männer und Frauen hier im Gesundheitsatlas.
— 2023 —
Der Welt-AIDS-Tag findet seit mehr als 30 Jahren am 1. Dezember statt, um Solidarität mit Menschen mit HIV und AIDS zu zeigen. Zusätzlich sollen Politik und Gesellschaft sensibilisiert werden. Nach den aktuellen Daten (Stand 01.05.23) im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts kam es in Baden-Württemberg zu einem Anstieg der gemeldeten HIV-Neudiagnosen von 250 Fällen im Jahr 2021 auf 436 Fällen im Jahr 2022. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass ein Großteil der HIV-Neudiagnosen in 2022 auf Menschen aus der Ukraine entfallen. Bei den meisten dieser Fälle handelt es sich nicht um tatsächliche HIV-Neuinfektionen, sondern um einen erstmaligen Nachweis in Deutschland. Ohne Meldungen mit Herkunftsangabe Ukraine lag die Zahl der HIV-Neumeldungen in Baden-Württemberg bei 325. Die Daten auf Landesebene finden Sie – zur besseren Vergleichbarkeit umgerechnet auf 100.000 Einwohnende – hier im Gesundheitsatlas. Weitere Informationen zum Thema HIV/AIDS finden Sie hier.
Im Namen der Movember-Bewegung lassen Männer sich weltweit jedes Jahr im November einen Schnurrbart wachsen. Durch den Movember, eine Kombination der Worte moustache (deutsch: Schnurrbart) und November, soll weltweit auf das Thema Männergesundheit aufmerksam gemacht werden. Das veränderte Aussehen soll auch Gespräche über wichtige Tabuthemen wie z.B. Prostatakrebs anregen. Prostatakrebs gehört laut dem Krebsregister Baden-Württemberg mit 28,3 % (2021) aller Krebsneuerkrankungen zur häufigsten Krebsdiagnose bei Männern in Baden-Württemberg. 2021 erkrankten 9.388 Männer in Baden-Württemberg an Prostatakrebs. Die meisten Neuerkrankungen traten ab ca. 70 Jahren auf. Trotz langen Überlebenszeiten im Frühstadium zählt Prostatakrebs zur zweithäufigsten Krebstodesursache bei Männern in Baden-Württemberg. Die Todesursachenstatistik verzeichnete 2021 hierzu insgesamt 1.851 Sterbefälle (die meisten über 85 Jahre.) Die Daten auf Landes- und Stadt-/Landkreisebene finden Sie hier im Gesundheitsatlas. Weitere Informationen finden Sie beim Krebsregister Baden-Württemberg.
Der Tag der älteren Menschen ist auch unter dem Namen „Weltseniorentag“ bekannt und findet seit 1990 jährlich am 1.Oktober statt, um auf die Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft und die Situation älterer Menschen aufmerksam zu machen. In Baden-Württemberg lebten am 31.12.2022 rund 2,35 Mio. Personen, die 65 Jahre oder älter waren. Dies entspricht einem Anteil von 20,9% an der baden-württembergischen Bevölkerung. Der Anteil der hochbetagten Personen (≥80 Jahre) lag bei 6,9%. Der Altenquotient, der das Verhältnis der 65-Jährigen und älter zur Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (20-64 Jahre) beschreibt, liegt aktuell bei 34,9% (2022). Dieser wird in den kommenden Jahren weiter ansteigen (Prognosewerte für 2030: 35%, für 2040: 47%). Laut dem Statistischen Landesamt ist diese Entwicklung zum einen auf die Altersstruktur der Bevölkerung und zum anderen auf die stetig steigende Lebenserwartung zurückzuführen. Dies bringt eine Reihe von Herausforderungen für das Gesundheitssystem mit sich, die es in Zukunft zu bewältigen gilt. Daten zur Altersstruktur der Bevölkerung finden Sie hier im Gesundheitsatlas. Weitere Informationen zur Seniorenpolitik des Landes finden Sie hier.
Statistik untergebrachter wohnungsloser Personen
Wohnungslosigkeit stellt ein großes soziales Problem dar, welches sich negativ auf die körperliche und psychische Gesundheit sowie den Zugang zum medizinischen Regelsystem auswirkt. Mit dem am 4. März 2020 in Kraft getretene Wohnungslosenberichterstattungsgesetz (WoBerichtsG) wurde die Einführung einer Statistik untergebrachter wohnungsloser Personen sowie einer begleitenden Berichterstattung beschlossen. Die Statistik schließt eine Datenlücke über Umfang und Ausmaß von Wohnungslosigkeit und schafft damit eine amtliche Datengrundlage für sozialpolitische Entscheidungen. Das Statistische Bundesamt führt die Statistik jährlich (erstmals 2022) zum Stichtag 31. Januar durch. 2023 waren nach den Meldungen von Kommunen und Einrichtungen in Baden-Württemberg 76.510 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Daten hierzu auf Kreisebene finden Sie hier im Gesundheitsatlas. Weitere Informationen zum Thema Wohnungslosenhilfe finden Sie hier.
Laut Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) sind 37% der Hausärztinnen und Hausärzte in Baden-Württemberg über 60 Jahre alt (Datenstand 2022). Das sind rund 2.600 Hausärztinnen und Hausärzte, die in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Für diese fehlt flächendeckend der Nachwuchs. Der Trend zur Teilzeittätigkeit verschärft den bestehenden Nachwuchsmangel. Rund 1.400 Hausärztinnen und Hausärzte arbeiten sogar über das Rentenalter von 65 Jahren hinaus und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der hausärztlichen Versorgung. Um dem Ärztemangel in ländlichen Regionen entgegenzuwirken, wurde in Baden-Württemberg die Landarztquote initiiert, über die jährlich 75 Medizinstudienplätze an Bewerbende vergeben werden, die sich verpflichten, später als Hausärztin oder Hausarzt auf dem Land zu arbeiten („The Ländarzt„) Daten und weitere Informationen – auch zu weiteren Arztgruppen – finden Sie hier im Gesundheitsatlas sowie im Versorgungsbericht 2022 der KVBW.
Der German Index of Socioeoconomic Deprivation (GISD) wurde vom Robert Koch-Institut entwickelt, um Erklärungsansätze für regionale Unterschiede in der Gesundheit durch sozi-oökonomische Faktoren zu bieten. Die Indikatoren des GISD wurden so gewählt, dass sie die Dimensionen Bildung, Beruf und Einkommen abbilden sollen.
Dem Indikator kommt eine besondere Bedeutung zu, wenn zu den Gesundheitsdaten keine Daten zum Sozialstatus auf individueller Ebene zur Verfügung stehen. Daten zum GISD finden Sie auf Kreisebene sowie Gemeindeverbandsebene hier im Gesundheitsatlas.
Der Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr, kurz auch „Weltdrogentag“, wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und soll auf die Gefahren des Konsums von illegalen als auch legalen Drogen – wie z. B. Alkohol – aufmerksam machen. Laut einer Sonderauswertung des Landeskriminalamts Baden-Württemberg verloren im Jahr 2022 insgesamt 179 Menschen in Baden-Württemberg aufgrund von Rauschgiften ihr Leben. Damit ergibt sich ein deutlicher Anstieg zum Vorjahr (2021: 130 Todesfälle). Über mehrere Jahre hinweg betrachtet, liegt der Wert im Rahmen der jährlichen Schwankungen. In den meisten Fällen wurden im Zuge toxikologischer Untersuchungen Heroin, Kokain oder benzodiazepinhaltige Medikamente – häufig in Verbindung mit anderen Stoffen (Mischkonsum) – als todesursächliche Substanzen festgestellt. Weitere Daten finden Sie hier im Gesundheitsatlas und im Sicherheitsbericht 2022 des Landes. Informationen zu Präventionsmaßnahmen und Hilfsangeboten finden Sie hier.
Der Weltnichtrauchertag wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Leben gerufen und wird genutzt, um verstärkt auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam zu machen. Im Mikrozensus werden alle 4 Jahre die Rauchgewohnheiten der Bevölkerung erfasst. Im Jahr 2021 rauchten demnach 18,7% der Männer und 11,8% der Frauen in Baden-Württemberg regelmäßig. Jedoch sind die Anteile der regelmäßigen Raucherinnen und Raucher an der Bevölkerung weiter rückläufig (2017 Männer: 21,9%; Frauen: 15,5%). Die Anteile der früheren Raucherinnen und Raucher stieg hingegen nicht bedeutsam bzw. ist bei den Männern sogar rückläufig. Daraus lässt sich schließen, dass der Rückgang der Raucherquoten nicht daraus resultiert, dass mehr Personen mit dem Rauchen aufhören, sondern weniger Personen mit dem regelmäßigen Konsum beginnen. Daten zu den regelmäßig Rauchenden sowie Nichtrauchenden (frühere Raucherinnen und Raucher) können Sie hier im Gesundheitsatlas einsehen.
Im Jahr 2021 wurden in Baden-Württemberg 113.534 Kinder lebend geboren und damit so viel wie seit langem nicht mehr. Gründe dafür liegen vermutlich zum einen in der hohen Zuwanderung und zum daran, dass die Kinder der geburtenstarken Jahrgängen der Anfang 1960er-Jahre (Babyboomer) nun selbst Kinder bekommen. Ein weiterer Grund ist die gestiegene Geburtenrate pro Frau. Diese lag 2021 bei durchschnittlich 1,63 Kindern je Frau. Innerhalb des Landes zeigen sich hierzu beachtliche Unterschiede, die auf ein Land-Stadt-Gefälle hindeuten. Die höchste Geburtenrate war 2021 mit 1,99 Kindern je Frau im Alb-Donau-Kreis zu verzeichnen. Das Schlusslicht bildete der Stadtkreis Heidelberg mit 1,10 Kindern je Frau. Daten zu den Lebendgeborenen sowie der Geburtenrate können Sie hier im Gesundheitsatlas einsehen.
Im Jahr 2021 verunglückten in Baden-Württemberg 37.793 Personen im Straßenverkehr, darunter 348 Personen tödlich. Damit sank die Zahl der verletzen und getöteten Personen infolge von Straßenverkehrsunfällen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich (- 2.157 Verunglückte zu 2020). 5,2% der verunglückten Personen wurden bei Unfällen verletzt, in denen Alkohol eine verursachende Rolle gespielt hat. Die Daten der im Straßenverkehr verunglückter Personen auf Stadt-/Landkreisebene je 100.000 Einwohnende zeigen tendenziell höhere Zahlen in dicht besiedelten Kreisen mit vermehrtem Verkehrsaufkommen. Die Daten hierzu finden Sie hier im Gesundheitsatlas.
Der Weltkrebstag findet jedes Jahr am 4. Februar statt. Er wurde durch die Weltkrebsorganisation (UICC) ins Leben gerufen und soll eine der weltweit häufigsten Todesursachen in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken. Im Jahr 2021 starben 13.834 Männer und 12.131 Frauen aus Baden-Württemberg an den Folgen einer Krebserkrankung. Die Daten auf Landes- und Stadt-/Landkreisebene finden Sie – zur besseren Vergleichbarkeit umgerechnet auf 100.000 Einwohnende – hier im Gesundheitsatlas. Häufigste Todesursachen unter den Krebserkrankungen waren bei Frauen Brustkrebs und bei den Männern Lungenkrebs.
Frauen und Männer haben ungleiche Gesundheitschancen. Unterschiede zwischen den Geschlechtern in der gesundheitlichen Lage zeigen sich unter anderem in der unterschiedlichen Lebenserwartung. Während Männer in Baden-Württemberg eine mittlere Lebenserwartung von 79,8 Jahren haben, liegt sie bei den Frauen bei 84,3 Jahren (Datenstand: 2021). Die höhere Lebenserwartung der Frauen gegenüber der der Männer ist teilweise genetisch bedingt, vor allem aber auch auf unterschiedliche Verhaltensweisen zurückzuführen. Daten zur geschlechtsspezifischen Lebenserwartung in den Stadt-/Landkreisen finden Sie für die Männer und Frauen hier im Gesundheitsatlas.
— 2022 —
Der weltweite Tag der Menschen mit Behinderungen findet seit 1993 auf Initiative der Vereinten Nationen jeweils am 3. Dezember eines jeden Jahres statt. Dieser Tag soll weltweit die volle Teilhabe und Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen bekräftigen. Im Jahr 2021 waren in Baden-Württemberg rund eine Millionen Menschen (957.415) mit einer amtlich anerkannten Schwerbehinderung (Grad der Behinderung von 50 und mehr) registriert. Die Daten auf Landes- und Stadt-/Landkreisebene finden Sie – zur besseren Vergleichbarkeit umgerechnet auf 100.000 Einwohnende – hier im Gesundheitsatlas.
Während es 2019 noch 32,8 alkoholbedingte Behandlungen pro 10.000 Einwohner von 13- bis 19-Jährigen in Baden-Württemberg waren, sank die Zahl 2020 um etwa ein Drittel auf 20,8 Fälle pro 10.000 Einwohnende. Bei den Jungen und Mädchen war der Rückgang ähnlich stark ausgeprägt. Beim Vergleich der Daten auf Landes- und Kreisebene sind deutliche Unterschiede erkennbar. Die Daten können Sie hier einsehen. Der Rückgang lässt sich vermutlich auf die besonderen Bedingungen während der Pandemie (wie Ausgangssperren, Absage von Veranstaltungen) zurückführen.